Beratung zu Bauträgerkaufverträgen

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Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Bauträgerkaufvertrag?
Was macht ein Bauträger?
Was steht im Bauträgervertrag?
Worauf sollte ich beim Abschluss eines Bauträgervertrages besonders achten?
Welche Vorteile bietet ein Bauträgervertrag?
Warum muss ein Bauträgervertrag notariell beurkundet werden?
Ist ein Bauträgervertrag ein klassischer Kaufvertrag?
Fazit

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Der Erwerb einer Immobilie vom Bauträger ist eine beliebte Form des Immobilienkaufs in Deutschland. Dabei schließt der Käufer mit dem Bauträger einen sogenannten Bauträgerkaufvertrag ab. Doch was genau beinhaltet dieser Vertrag? Welche Besonderheiten und Risiken gilt es zu beachten? Und wie grenzt sich dieser Vertragstyp von anderen Immobilienkaufverträgen ab? In diesem Artikel beantworten wir umfassend die wichtigsten Fragen zum Thema Bauträgerkaufvertrag.

Was ist ein Bauträgerkaufvertrag?

Ein Bauträgerkaufvertrag ist ein spezieller Kaufvertrag, bei dem der Käufer nicht nur ein Grundstück oder eine Immobilie erwirbt, sondern zugleich auch den Bau oder die Errichtung eines Gebäudes durch den sogenannten Bauträger in Auftrag gibt. Es handelt sich dabei rechtlich um eine Verbindung aus Kaufvertrag und Werkvertrag, die in Deutschland besondere gesetzliche Anforderungen erfüllen muss.

Was macht ein Bauträger?

Ein Bauträger ist ein Unternehmen oder eine Person, die auf einem eigenen oder fremden Grundstück ein Bauvorhaben plant, durchführt und die fertige Immobilie an Dritte verkauft. Der Bauträger ist dabei für alle Aspekte des Bauprojekts verantwortlich: von der Planung über die Einholung von Genehmigungen bis hin zur schlüsselfertigen Übergabe der Immobilie an den Käufer.

Typische Aufgaben eines Bauträgers:

  • Erwerb oder Bereitstellung des Grundstücks
  • Planung und Organisation des Bauprojekts
  • Beauftragung von Architekten und Bauunternehmen
  • Einholung von Baugenehmigungen
  • Koordination und Überwachung der Bauarbeiten
  • Verkauf der Immobilie an Erwerber

Was steht im Bauträgervertrag?

Der Bauträgerkaufvertrag ist eine Kombination aus Kaufvertrag (für das Grundstück bzw. den Miteigentumsanteil) und Werkvertrag (für die Bauleistungen). Der Vertrag regelt somit sowohl den Eigentumsübergang als auch die Verpflichtung zur Erstellung eines Bauwerks.

Wichtige Inhalte eines Bauträgervertrags:

  • Genaue Beschreibung des Grundstücks oder Miteigentumsanteils
  • Detaillierte Baubeschreibung mit Materialien, Ausführung, Ausstattung
  • Zeitplan bzw. Fertigstellungsfristen
  • Kaufpreis und Zahlungsmodalitäten gemäß Makler- und Bauträgerverordnung (MaBV)
  • Regelungen zur Abnahme, Gewährleistung und Mängelbeseitigung
  • Auflassungsvormerkung zur Sicherung des Käufers

Abgrenzung zu klassischen Kaufverträgen: Während klassische Kaufverträge nur den Erwerb einer bestehenden Immobilie regeln, beinhaltet der Bauträgervertrag auch die Bauverpflichtung. Es handelt sich also nicht um einen reinen Immobilienkauf, sondern um einen umfassenden Leistungs- und Übertragungsvertrag.

Worauf sollte ich beim Abschluss eines Bauträgervertrages besonders achten?

Da Bauträgerverträge komplex sind und hohe finanzielle Risiken bergen, sollten Erwerber den Vertrag ausführlich prüfen (lassen). 

Welche Vorteile bietet ein Bauträgervertrag?

Trotz der Komplexität bietet der Bauträgerkaufvertrag für viele Erwerber erhebliche Vorteile. Gerade wer wenig Erfahrung mit Bauprojekten hat, profitiert vom “Alles-aus-einer-Hand”-Prinzip.

Vorteile im Überblick:

  • Kombination aus Grunderwerb und Bauleistung in einem Vertrag
  • Kein Aufwand für Planung und Koordination der Bauarbeiten
  • Gesetzliche Schutzvorschriften wie MaBV, Auflassungsvormerkung
  • Häufig geringerer Preis gegenüber selbst organisierten Einzelgewerken

Vergleich zum Kauf einer Bestandsimmobilie: Bei Bestandsimmobilien entfällt die Wartezeit auf den Bau, allerdings besteht kein Einfluss auf Grundriss oder Ausstattung. Der Bauträgervertrag erlaubt oft mehr Individualität.

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Warum muss ein Bauträgervertrag notariell beurkundet werden?

Wie alle Grundstückskaufverträge unterliegt auch der Bauträgervertrag der Pflicht zur notariellen Beurkundung. Dies dient dem Schutz beider Parteien und schafft Rechtssicherheit.

Gründe für die notarielle Beurkundung:

  • Erklärung komplexer rechtlicher Inhalte durch eine neutrale Instanz
  • Sicherstellung der Wirksamkeit des Vertrags gemäß § 311b BGB
  • Absicherung gegen Übervorteilung

Unterschied zur privaten Bauvereinbarung: Eine rein privatschriftliche Vereinbarung über ein Bauprojekt hat keine rechtliche Verbindlichkeit in Bezug auf den Eigentumsübergang. Nur durch notarielle Beurkundung kann Eigentum rechtswirksam übertragen werden.

Ist ein Bauträgervertrag ein klassischer Kaufvertrag?

Nein, der Bauträgerkaufvertrag ist kein reiner Kaufvertrag, sondern ein sogenannter Verbundvertrag, bestehend aus Kaufvertrag (für das Grundstück) und Werkvertrag (für die Bauleistung). Dadurch ergeben sich spezifische rechtliche Konsequenzen.

Kennzeichen des Bauträgervertrags:

  • Kauf eines unbebauten oder teilbebauten Grundstücks
  • Verpflichtung des Bauträgers zur schlüsselfertigen Herstellung eines Bauwerks
  • Ratenzahlung nach Baufortschritt gemäß MaBV

Fazit: Klarheit schaffen durch Prüfung und Beratung

Ein Bauträgerkaufvertrag bietet Käufern eine komfortable Möglichkeit, Eigentum an einem neu errichteten Objekt zu erwerben, ohne sich selbst um Planung, Genehmigung und Bauausführung kümmern zu müssen. Die Kombination aus Kauf- und Werkvertrag bringt jedoch auch Komplexität und besondere rechtliche Anforderungen mit sich.

Wer einen Bauträgervertrag eingeht, sollte diesen nicht nur als Kaufvertrag verstehen, sondern als umfassendes Regelwerk, das sorgfältig geprüft und verstanden werden muss. Insbesondere die Baubeschreibung, Zahlungsmodalitäten und Absicherung durch notarielle Beurkundung sind zentrale Aspekte, auf die käuferseitig großer Wert gelegt werden sollte.